Jedes Kind soll in Tirol künftig das Recht auf leistbare, ganztägige und ganzjährige Bildung und Betreuung haben: Was am Papier einfach klingt, ist in der Realität kein Kindergeburtstag. Sondern eine Mammutaufgabe, die der SPÖ-Landtagsklub ressortübergreifend vorantreibt.
Das Recht auf Kinderbildung und -betreuung: Was die SPÖ zu einer Koalitionsbedingung gemacht hat, geht die Tiroler Landesregierung nunmehr an. Während Konzepte geschrieben und geprüft, der Ausbau der Infrastruktur und Kampagnen für die Personalgewinnung vorangetrieben werden, mehrere Pilotregionen bereits ihre Arbeit aufgenommen haben und alles bis 2026/2027 bereit sein soll für die tirolweite Ausrollung des Rechtsanspruchs, laufen im Landtagsklub der SPÖ Tirol alle Fäden zusammen – genauer gesagt, bei Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl.
Denn auch wenn die Gesamtverantwortung bei VP-Bildungslandesrätin Cornelia Hagele liegt, passieren die Arbeiten zur Etablierung des Rechtsanspruchs der Aufgabe entsprechend eben ressort- und abteilungsübergreifend. Damit das Projekt nicht zwischen den Verantwortlichkeiten zu versanden droht, wirft die SPÖ ein Auge drauf.
Wie sehr es diese Entscheidungsfreiheit brauche, zeige nicht zuletzt die hohe Teilzeitquote unter den Frauen: „Das derart viele Frauen einer Teilzeitarbeit nachgehen, hat nichts mit mangelnder Leistungsbereitschaft zu tun. Teilzeit ist nur in den allerseltensten Fällen eine Entscheidung. Vielmehr ist sie alternativlos, weil viele Familien auf ein zweites Einkommen angewiesen sind, sich ein Elternteil aber auch vermehrt um die Kinder kümmern muss. Weil die Betreuung in der Schule, im Kindergarten in ihrer momentanen Form einfach nicht ausreicht, weil das ganzjährige und ganztägige Angebot fehlt."
Der Rechtsanspruch als Koalitionsbedingung.
Wer das Geld hat, könne es sich natürlich auch so richten. „Das kann aber nicht unser Anspruch sein. Ein gutes Aufwachsen, die beste Bildung für unsere Kinder, weniger getriebene Eltern ist im allgemeinen Interesse – genauso wie mehr Gerechtigkeit für Frauen, die nicht länger wegen mangelnder Kinderbetreuung und patriarchalen Strukturen in die Teilzeit gezwungen werden“, betont SPÖ-Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl: „Deshalb haben wir den Rechtsanspruch zur Koalitionsbedingung gemacht, die Finanzierung gesichert und alle notwendigen Prozesse in Gang gebracht – und wir werden weiter drauf schauen. Damit leistbare, ganztägige, ganzjährige Kinderbildung und -betreuung ab 2026/2027 in Tirol nicht nur Recht, sondern Realität ist. Darauf aufbauend bleibt unser Ziel, dieses Angebot in Tirol kostenlos zu machen.“



