Im Einsatz für mehr Selbstbestimmung: Inspiriert durch Erkenntnisse aus der Schottlandreise soll ein menschenrechtliches Verständnis von Behinderung in die Bedarfsplanung und langfristig in die Praxis einfließen. Im Aktionszeitraum „16 Tage gegen Gewalt“ tritt die Landesrätin für mehr Selbstbestimmung und Frauenrechte ein – für eine soziale, zukunftsorientierte Politik.
„Die Behindertenhilfe in Tirol ist mit dem Tiroler Teilhabegesetz bereits gut aufgestellt, es gibt jedoch noch viel zu tun. In der direkten Begleitung von Menschen mit Behinderungen steht ein Paradigmenwechsel bevor, von Fremd- zu Selbstbestimmung und vom medizinischen über das soziale zum menschenrechtlichen (Selbst-)Verständnis von Behinderung, das in Zukunft auch in der Praxis Einzug finden wird“, hält Pawlata fest. „Menschen mit Behinderungen leisten einen wichtigen Beitrag zu gesellschaftlichen Entwicklungen und sind nach diesem Verständnis als voll rechts- und handlungsfähige Mitglieder der Gesellschaft anzusehen“, unterstreicht Pawlata. Charakteristisch für das Modell ist auch, dass Behinderungen als integraler Bestandteil menschlicher Vielfalt akzeptiert und wertgeschätzt werden.

In Schottland: Jamie Cooke, „ENABLE Scotland“-Botschafterin Heather Gilchrist, Landesrätin Eva Pawlata und Thomas Baumgartner, Osttiroler Lebenshilfe-Regionalsprecher für Arbeit (v.l.)
Diese Prinzipien weisen den Weg für die zukünftige Ausrichtung der Tiroler Behindertenhilfe. Zentral dabei: der Ausbau der Persönlichen Assistenz. Pawlata reiste im Juni dieses Jahres nach Schottland, um mehr über menschenrechtsorientierte Unterstützungsleistungen zu erfahren, die Selbstbestimmung ermöglichen. Die Erkenntnisse der Studienreise sollen demnächst in die Bedarfsplanung der Behindertenhilfe einfließen. Zu den Teilnehmer:innen der Tiroler Delegation gehörten auch Thomas Niederwieser, Regionalleiter der Lebenshilfe in Osttirol, und Thomas Baumgartner, Sprecher der Lebenshilfe. Beide traf die Landesrätin kürzlich im Rahmen ihres Osttirol-Besuchs wieder, um sich über geplante Neustrukturierungen und notwendige Verkleinerungen von Angeboten der Behindertenhilfe auszutauschen.

In Osttirol: LRin Eva Pawlata im Gespräch mit Lebenshilfe-Regionalleiter Thomas Niederwieser - (c) Land Tirol/Dorfmann
Teil des Osttirol-Besuchs der Landesrätin im Oktober war auch die Teilnahme an einer Diskussionsrunde zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt. Die Monate November und Dezember stehen im Zeichen verstärkter Initiativen für Selbstbestimmung und gegen Gewalt: Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ beginnt am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und endet am Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. „Auch in diesem Jahr werde ich den Aktionszeitraum nutzen, unterwegs sein und gezielt für mehr Selbstbestimmung eintreten. Die 16 Tage bieten die beste Gelegenheit, die Bereiche Behindertenhilfe, Frauenrechte und Selbstbestimmung miteinander zu verknüpfen und neue Impulse für eine zukunftsorientierte, soziale Politik für unser Land zu entwickeln“, ist Pawlata überzeugt.



