Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: jetzt!

11.000 Euro weniger Einkommen pro Jahr bzw. 72 Tage „Gratis“-Arbeit: Das ist die Realität für Frauen in Tirol. Gerecht ist das sicher nicht, sagen dazu die SPÖ-Frauen: „Wir haben alle Ausreden schon viel zu oft gehört! Wir wollen endlich gleichen Lohn für gleiche Arbeit und zwar jetzt!  Auch die Männer sind gefordert.“

Am 21. Oktober war in Tirol Equal Pay Day. Also jener Tag, ab dem Frauen bis Jahresende quasi „gratis“ arbeiten. Frauen verdienen bei ganzjähriger Vollzeitarbeit immer noch 19,5% weniger als Männer. Verbesserungen passieren nur in Mini-Schritten.

„Wir wollen nicht mehr länger warten, im Jahr 2024 sollte das längst Realität sein. Holen wir die Fraueneinkommen endlich in die Gegenwart. Schon viel zu lange kämpfen Frauen für eine gerechte Bezahlung ihrer Arbeit. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss endlich Wirklichkeit werden!“, fordert SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.

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Info-Aktion zum Equal Pay Day in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck: Hedi Reitstätter, Maria Gründhammer, SPÖ-Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl, SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim, Alexandra Raffeiner, Landesfrauengeschäftsführerin Simone Hasibeder und Ursula Berger (v.l.)
Sie nimmt dabei auch die Männer in die Pflicht: „Ob Familie oder Haushalt, eine Halbe-Halbe Aufteilung ist gerecht und bringt Verbesserungen für alle. So kann auch Erwerbsarbeit besser aufgeteilt werden.“

Beim Equal Pay Day werden ganzjährige, ganztägige Einkommen verglichen. „Diese Unterschiede sind rein auf das Geschlecht beziehungsweise die unterschiedlichen Branchen zurückzuführen. Auch hier gilt es anzusetzen. Bereiche, in denen viele Frauen arbeiten, gehören aufgewertet“, betont Yildirim.

Österreichweit ist der Equal Pay Day am 1. November (61 Tage gratis, Unterschied 16,6%). „Das wollen wir ändern und einen großen Sprung vorwärts machen, damit diese Ungerechtigkeit endlich aus der Welt geschaffen wird“, so Yildirim. Die SPÖ Frauen haben wie immer zum Equal Pay Day informiert und Ideen vorgestellt, die rasch umgesetzt werden können:

 

Lohntransparenz jetzt!

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Elisabeth Fleischanderl, Klubobfrau der SPÖ Tirol

Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit ist in Österreich Gesetz. Ob das Gesetz auch eingehalten wird, ist schwierig zu überprüfen, denn um das Gehalt wird in Österreich ein großes Geheimnis gemacht. Daher ist es für Frauen schwer zu beurteilen, ob sie gerecht entlohnt werden. „Dafür braucht es dringend Lohntransparenz und zwar jetzt!“, betont Yildirim.

Island hat vorgezeigt, wie es gehen kann. Unternehmen müssen dort nachweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für gleichwertige Arbeit gleich bezahlen. Dieses System erleichtert die Rechtsdurchsetzung.

Die EU-Lohntransparenzrichtlinie kommt durch den Einsatz der SPÖ: Bis spätestens 2026 werden Unternehmen in der EU verpflichtet, Informationen offenzulegen, mit denen Arbeitnehmer:innen ihre Gehälter vergleichen und Unterschiede aufdecken können.

 

Frauen am Arbeitsmarkt stärken.

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Daniela Meichtry, Tiroler Ersatzmitglied des Bundesrats

Um Frauen im Berufsleben zu stärken, braucht es einen Mix aus Maßnahmen. Wichtig sind neben gezielten Initiativen im Betrieb gute Ausbildungsprogramme in der Region sowie individuelle Beratung sowohl beim Berufseinstieg wie auch beim Umstieg in andere Berufssparten. Gerade jetzt, wo die Arbeitslosigkeit wieder steigt, hat das Arbeitsmarktservice eine besonders wichtige Aufgabe. „Bei Frauenprojekten des AMS darf auf keinen Fall der Sparstift angesetzt werden! Im Gegenteil mit gezielten Frauenprogramme sollen mehr Möglichkeiten geschaffen werden“, betont Yildirim.

 

Rechtsanspruch auf Kinderbildung.

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Ursula Berger, SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende für Schwaz

Die SPÖ kämpft für einen Rechtsanspruch auf einen gratis ganztägigen, ganzjährigen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Lebensjahr. „Echte Vereinbarkeit und damit Wahlmöglichkeit für Familien, weniger Schließtage und längere Öffnungszeiten stehen dabei ebenso im Fokus wie kleinere Kindergartengruppen, eine Personaloffensive und bessere Entlohnung für Elementarpädagog:innen. Die Gemeinden gilt es dabei zu unterstützen. Tirol setzt den Rechtsanspruch Schritt für Schritt um. Wir wollen, dass in ganz Österreich die gleichen Standards und Bedingungen gelten“, so Yildirim.

 

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