Im Interview: LH-Stv. Philip Wohlgemuth

Am 28. Juni hält die SPÖ Tirol ihren Ordentlichen Landesparteitag ab. Dabei werden der/die Landesparteivorsitzende, seine/ihre Stellvertreter:innen sowie der Landesparteivorstand neu gewählt. Für LH-Stv. Philip Wohlgemuth, der sich als geschäftsführender Landesparteivorsitzender zur Wahl stellt, ein bedeutender politischer Meilenstein – und zugleich der Auftakt für neue inhaltliche Akzente.

 

Philip, was sind die zentralen Botschaften, die vom heurigen Landesparteitag ausgehen sollen?

Die Botschaft ist für mich klar: Die SPÖ Tirol steht für soziale Gerechtigkeit, ein gutes Leben für alle und eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ich will die SPÖ Tirol als starke, moderne und offene Kraft weiter ausbauen – mit klaren inhaltlichen Positionen und die stärkere Einbindung unserer Basis.

Mit unserer Tirol-Tour waren wir in den vergangenen Wochen unter dem Motto „Wir schaffen Zukunft. Mit dir, mit uns, für Tirol" im ganzen Land unterwegs. Die vielen positiven Rückmeldungen und über 100 neue Mitglieder zeigen: Unsere Bewegung wächst – und das ist gut so. Denn wir brauchen jede und jeden Einzelnen, um Tirol gemeinsam in eine bessere Zukunft zu führen.

Welche strategischen Weichen willst du für die SPÖ Tirol in den kommenden Jahren stellen? Gibt es Pläne für neue Beteiligungsformate oder eine stärkere Öffnung der Parte?

Ja, ganz klar. Wir wollen die SPÖ Tirol noch stärker für engagierte Menschen öffnen – auch jenseits der klassischen Parteistrukturen. Unser Anspruch ist es, eine politische Kraft zu sein, die nicht nur in Gremien diskutiert, sondern mitten in der Gesellschaft verankert ist.

Als Tiroler Sozialdemokratie haben wir eine klare Vision, wie Tirol in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren aussehen soll. Diese Vision setzen wir nicht nur in der Tiroler Landesregierung gemeinsam mit unserem Koalitionspartner um: Diese Vision wollen wir vor allem auch mit den Tirolerinnen und Tirolern diskutieren und weiterentwickeln.

Dafür starten wir – als nächsten Schritt nach unserer Tirol-Tour –  in Summe sieben Themeninitiativen, in denen Mitglieder, Sympathisantinnen und Sympathisanten sowie Expertinnen und Experten zu spezifischen Themenfeldern mitarbeiten können.

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Philip Wohlgemuth, geschäftsführender Landesparteivorsitzender der SPÖ Tirol: "Als Tiroler Sozialdemokratie haben wir eine klare Vision, wie Tirol in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren aussehen soll. Diese Vision setzen wir nicht nur in der Tiroler Landesregierung gemeinsam mit unserem Koalitionspartner um: Diese Vision wollen wir vor allem auch mit den Tirolerinnen und Tirolern diskutieren und weiterentwickeln."

 

Du bringst eine langjährige Erfahrung als ÖGB-Vorsitzender mit. Wie prägt dieser Hintergrund deine politischen Entscheidungen als Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteivorsitzender?

Ich habe als ÖGB-Vorsitzender hautnah erlebt, mit welchen Herausforderungen Menschen in der Arbeitswelt konfrontiert sind – ob es um faire Löhne, sichere Jobs oder den täglichen Kampf mit der Teuerung geht. Dieses Verständnis bringe ich in jede politische Entscheidung ein. Ich weiß, worauf es in der Praxis ankommt – und ich weiß, wie wichtig es ist, dass Politik nicht von oben herab entscheidet, sondern gemeinsam mit den Menschen. Genau diesen Zugang vertrete ich auch als Landeshauptmann-Stellvertreter und Parteivorsitzender.

Wie beurteilst du die Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner?

Die Zusammenarbeit ist konstruktiv und auf Augenhöhe, es gibt keine Streitereien und wir arbeiten täglich daran, unser Land nach vorne zu bringen. Unser schwarz-rotes Bündnis basiert auf einem detaillierten Koalitionsvertrag, in dem wir auf über 75 Seiten unsere gemeinsamen Vorhaben festgelegt haben.

Natürlich gibt es auch Unterschiede. Entscheidend ist, dass man im Gespräch bleibt, auch wenn man einmal nicht einer Meinung ist. Genau das macht unsere Republik aus: Dialog, Respekt und der Wille, gemeinsam Lösungen zu finden.

 

Wie will die SPÖ Tirol insbesondere junge Menschen für sozialdemokratische Politik begeistern?

Indem wir zuhören, Räume schaffen und sie ernst nehmen. Junge Menschen wollen Veränderung – und genau dafür stehen wir mit Themen wie Klimaschutz, gerechter Bildung und ein leistbares Leben. Es ist unser Auftrag, dafür Sorge zu tragen, dass junge Menschen wieder mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft blicken. Aber dafür braucht es auch Beteiligung – und genau die bieten wir an.

 

Was motiviert dich persönlich – und was treibt dich im Amt an?

Das Handeln der Politik braucht wieder mehr Werte. Laut für die leisen, stark für die schwachen – das ist mein Antrieb, damals wie heute. Mich motiviert die Überzeugung, dass nachhaltiger Fortschritt und soziale Gerechtigkeit auch im globalen Zeitalter möglich sind. Dafür setzen wir uns ein – gemeinsam mit der solidarischen Mehrheit in diesem Land. Und für diesen Weg kämpfen ich und mein Team mit voller Überzeugung.

 

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