KO Fleischanderl: „Kraftvolles Signal für Freiheit, Gerechtigkeit und die Rückkehr zur Demokratie“
Am heutigen Sonntag, dem 4. Mai, jährt sich zum 80. Mal die (Wieder-)Gründung der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) in Tirol. Unmittelbar nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde die Partei am 4. Mai 1945, noch vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht vier Tage später, erneut ins Leben gerufen – getragen von jenen Frauen und Männern, die Widerstand gegen das Nazi-Regime geleistet hatten und für eine demokratische Zukunft eintraten.
„Die Wiedergründung der SPÖ Tirol war nicht nur ein organisatorischer Akt – sie war ein kraftvolles Signal für Freiheit, Gerechtigkeit und die Rückkehr zur Demokratie“, erklärt Elisabeth Fleischanderl, Klubobfrau der SPÖ im Tiroler Landtag und Vorsitzende des Bundes sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen Tirol.
Erster Vorsitzender der SPÖ Tirol war Franz Hüttenberger, der die Partei bis 1960 anführte. Ihm ist der Wiederaufbau des Tiroler Sozialsystems zu verdanken, war er doch auch erster Leiter der Tiroler Gebietskrankenkasse. Als Sozialreferent der Landesregierung war er zudem maßgeblich am Neubau des Krankenhauses Natters und am Ausbau des Gesundheitswesens in Tirol beteiligt. Eine weitere wichtige Stütze beim Wiederaufbau der Partei war Adele Obermayr, die mit knapper Not das KZ-Ravensbrück überlebt hatte. Sie war 1945 im provisorischen Tiroler Landtag die einzige Frau und gehörte ihm bis 1953 an.
„Dieser 4. Mai erinnert an die Wiedergründung der SPÖ Tirol – aber auch daran, dass Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit niemals selbstverständlich sind“, betont Fleischanderl: „Unsere Verantwortung ist es, das politische Erbe der SPÖ Tirol und ihrer Gründergeneration in die Gegenwart zu tragen – und gegen die Wiederkehr von Faschismus und Menschenfeindlichkeit klar Position zu beziehen.“